Die Ursachen einer Mangelernährung sind vielfältig und oft bedingen sich mehrere Faktoren gegenseitig. Bei der Mangelernährung werden zwei Formen unterschieden, die quantitative und die qualitative Mangelernährung, die auch parallel auftreten können. Bei der quantitativen Mangelernährung werden dem Körper weniger Kalorien zugeführt, als er benötigt. Die qualitative Mangelernährung ist hingegen durch einen Mangel an bestimmten Nährstoffen gekennzeichnet. Verschiedene Erkrankungen können zu einem erhöhten Bedarf, einer verminderten Zufuhr, einer unzureichenden Aufnahme oder Verwertung lebenswichtiger Nährstoffe führen und eine Mangelernährung begünstigen. Gleichzeitig können körperliche und psychische Beschwerden oft zu einer unausgewogenen Ernährung führen und so das Auftreten einer Mangelernährung fördern.
Gründe für eine Mangelernährung im Überblick:
Allgemeine Risikofaktoren als Ursache für eine Mangelernährung
Bei vielen Menschen, die von einer Mangelernährung betroffen sind, liegt die Ursache in der bestehenden Grunderkrankung. Doch es gibt auch Risikofaktoren, die eine Mangelernährung nach sich ziehen können. Um schwerwiegenden Folgen der Mangelernährung entgegenzuwirken und den Gesundheitszustand sowie die Lebensqualität der Patient:innen positiv zu beeinflussen, sollten sie rechtzeitig erkannt und geeignete Maßnahmen ergriffen werden.
Erkrankungen als Ursache für eine Mangelernährung
Eine Vorerkrankung kann eine Mangelernährung begünstigen, die wiederum den Krankheitsverlauf und die Prognose beeinflussen kann. Von einer Mangelernährung können alle Altersgruppen betroffen sein, wobei das Risiko im Alter steigt. Auch junge Menschen mit chronischen Erkrankungen der Lunge oder des Darms sind häufig von einer Mangelernährung betroffen. Umso wichtiger ist eine frühzeitige und individuell angepasste Ernährungstherapie.
Erkrankungen im Überblick:
- Speicheldrüsenerkrankungen, Pilzinfektionen oder Geschwüre im Mund
- Verletzungen/ Trauma, Infektion, Organinsuffizienz
- Erkrankungen und Entzündungen innerer Organe (u. a. Magenschleimhautentzündung, Bauchspeicheldrüsenentzündung, Refluxkrankheit, Leberzirrhose)
- Tumorerkrankungen
- Autoimmunerkrankungen (z. B. Multiple Sklerose)
- Nahrungsmittelunverträglichkeiten
- Psychische und neurologische Erkrankungen (Depressionen, Magersucht, Morbus Parkinson, Demenz, Schlaganfall)
- Chronisch-obstruktive Lungenerkrankungen (COPD)
- Stoffwechselerkrankungen (Mukoviszidose, Diabetes)
- Schilddrüsenerkrankungen
- Chronisch-entzündliche Darmerkrankungen (Colitis ulcerosa, Morbus Crohn)
Medikamente, die eine Mangelernährung begünstigen
Zu den unerwünschten Medikamentenwirkungen zählen vorrangig Magen-Darm-Probleme. Diese können sich u. a. durch Appetitlosigkeit, Übelkeit und Erbrechen bemerkbar machen und ebenfalls Einfluss auf den Ernährungszustand nehmen. Bestimmte Therapien, zum Beispiel Chemotherapien, führen häufig zu unangenehmen Begleitsymptomen, die eine beschwerdefreie Nahrungsaufnahme zusätzlich erschweren und eine Mangelernährung begünstigen. Individuell auf die Patient:innen abgestimmte, vorbeugende Maßnahmen können die Sicherheit notwendiger Behandlungen erhöhen und zu einer besseren Verträglichkeit beitragen.